Allgemeine Informationen über die Bergehalde
Die Halde Ensdorf, auch Halde Duhamel genannt, zählt mit fast 50 Hektar Grundfläche und ca. 330 m über NN zu den größten. Sie ist im mittleren Saartal weithin sichtbar und überragt die bergbautypischen Hochbauten wie das Fördergerüst oder die Kohlenaufbereitung erheblich. Sie erhebt sich aktuell rund 150 m über das unmittelbar umgebende Gelände und ist ein Symbol für den leistungsfähigen Bergbaustandort in Ensdorf.
Der Steinkohlenbergbau im Bereich der Grube Ensdorf lässt sich bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts zurückverfolgen. Während in Schwalbach und Griesborn in dieser Zeit mit dem Kohlenabbau begonnen und 1826 der erste Tiefbauschacht abgeteuft wurde, verband 1842 der 2350 m lange "Ensdorfer Stollen" erstmals auch die Gemeinde Ensdorf mit dem Bergbau. Die gewonnene Kohle wurde mit Pferden über den Stollen zur Saar gebracht, wo der Rohstoff verschifft wurde. 1925 wurde die Grube Saarschacht -die heutige Anlage Duhamel- selbständiges Bergwerk. 32 Jahre später wurden die Gruben Duhamel und Griesborn 1957 zu einer Anlage, der Grube Ensdorf, zusammengefasst.
Östlich der Anlage Duhamel wurden die Wasch- und Flotationsberge, die Nebengesteine der Kohleförderung, abgelagert. Die ersten "Berge" fielen bereits 1913 bei dem Abteufen eines Schachtes an. In größerem Umfang wird Bergematerial jedoch erst seit 1961 aufgehaldet, als die Nassaufbereitung in Ensdorf in Betrieb ging und die Fördermengen erheblich gestiegen waren. Heute beträgt die Grundfläche der Halde allein rund 47 Hektar. Die auf den Halden abgelagerten Waschberge bestehen aus Tonschiefer, Sandschiefer, Schluff- und Sandstein und enthalten heute nur noch geringe Mengen an Kohle.
Seit den sechziger Jahren wurde die Halde mit Waschbergen über einen Schrägaufzug und Kippwagen beschickt. Es entstand zunächst eine typische Spitzkegelhalde, aus der sich bis in die achtziger Jahre ein "kegelstumpfähnliches" Gebilde entwickelte. Seit 1988 wird das Nebengestein mit einer speziellen Bandanlage, dem sogenannten "pipe conveyor" auf das Plateau gebracht und das Schüttgut über eine weitere konventionelle Bandanlage und einen "Absetzer" verkippt. Die Haldenschüttung wandert seither stetig Richtung Osten über die vorgelagerten Absinkweiher. Das Bauwerk soll sich so planmäßig zu einem lang gestreckten Höhenzug entwickeln. Seit rund drei Jahrzehnten sind die fertig geschütteten Bereiche der Halde rekultiviert worden. Bis heute sich rund 30 Hektar Haldenfläche begrünt.
Am Südhang der Halde liegt eine kleine Weinanbaufläche mit 99 Rebstöcken. 1968 hatte der damalige Bergwerksdirektor Moritz Rauber die Idee, diese Weinreben anzupflanzen. Seit 1972 werden die Weinreben vom ehemaligen Bergmann und Hobbywinzer Anton Raubuch gepflegt. Der "Weinberg" liegt im Zentrum der für die touristische Erschließung freigegebenen Fläche. Auf Halden des Bergbaus ist dies eine außergewöhnliche Flächennutzung.
Auf Initiative von Landrat Dr. Peter Winter ist ein Teilbereich der Halde seit Mai 2004 auch touristisch nutzbar. Die Gemeinde Ensdorf, deren Bürgermeister Hartwin Faust das Projekt von Anbeginn tatkräftig unterstützt hat, unterhält die Wanderwege, die bis auf das Plateau führen. Finanziert wurde das Projekt durch den Landkreis Saarlouis sowie das Wirtschaftsministerium des Saarlandes.